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Selbstmord, ein schlechtes Wort für Suizid! Das „WARUM“? Eine Frage ohne einfache Antworten. Wenn alles „normal“ wirkte – Und doch war es nicht so...


Suizid Jenseitskontakte Medium in deiner Nähe Corinne Breitenstein

 

Ich verwende das Wort - Hinterbliebene - bewusst nicht, sondern ersetze es gerne durch „Dagebliebene“.

 

Suizid

 

In der Schweiz nehmen sich jährlich rund 1.000 Menschen das Leben – eine stille Tragödie, die Familien, Freundeskreise und ganze Gemeinschaften tief erschüttert.

 

Ein nachdenklich stimmender Vergleich

Um die Dimension der Problematik besser zu begreifen, hilft ein Blick in unseren Alltag:

 

  • In einem voll besetzten Zugwaggon mit 80 Personen sitzen im Schnitt sieben Menschen, die in den letzten zwei Wochen den Gedanken hatten, lieber tot sein zu wollen.

  • In jeder Schulklasse mit 28 Schüler*innen (14 Mädchen und 14 Jungen im Alter von 15 bis 19 Jahren) hat mindestens ein Mädchen in den letzten fünf Jahren versucht, sich das Leben zu nehmen. In jeder dritten Klasse ist es ein Junge.

 

Diese Zahlen zeigen, wie nah uns das Thema ist, selbst wenn es uns oft unsichtbar erscheint.

Quelle: OBSAN BULLETIN 08/2024.


 

Die Macht der Worte: Warum „Selbstmord“ das falsche Wort ist


Suizid Jenseitskontakte Medium in der Nähe Corinne Breitenstein

 

Immer wieder hören oder lesen wir den Begriff „Selbstmord“. Doch wer in einer extremen psychischen Ausnahmesituation keinen anderen Ausweg sieht, als sein Leben zu beenden, sollte nicht mit einem Mörder gleichgesetzt werden. Der Begriff „Mord“ suggeriert Vorsatz, Kaltblütigkeit und Schuld – alles Dinge, die mit der Realität von Suizid nichts zu tun haben.

 

Menschen, die sich das Leben nehmen, handeln nicht aus einem Gefühl der Bosheit, sondern aus Verzweiflung. Sie befinden sich in einem Zustand, in dem ihr Leiden unerträglich erscheint und sie keinen anderen Weg sehen, ihrem Schmerz zu entkommen. Dies hat nichts mit den rechtlichen und moralischen Dimensionen des Begriffs „Mord“ zu tun, der laut Strafgesetzbuch den schwersten aller Straftatbestände darstellt.

 

Für „Dagebliebene“ ist dieser Begriff besonders belastend: Er fügt der ohnehin schweren Trauer eine zusätzliche Schicht von Stigma und Schmerz hinzu. Stattdessen sollten wir einen einfühlsameren Begriff verwenden, der der Realität gerechter wird – wie „Suizid“. Dieses Wort lädt weniger zu Vorurteilen (Verurteilung) ein und hilft uns, die Betroffenen und ihre „Dagebliebenen“ mit Mitgefühl, statt mit Schuldzuweisungen zu betrachten.

 

  • Trauernde nach einem Suizid sind nicht „Dagebliebene“ eines Mörders!

 

Deshalb meine lieben Leser*innen, bitte achtet darauf, dass ihr inskünftig das Wort


  • Selbstmord und Selbstmörder aus eurem Wortschatz streicht. DANKE

 

 

 

Das „warum“? – Eine Frage ohne einfache Antworten

 

Die Komplexität von Suizid verstehen

Suizid ist selten das Ergebnis einer einzigen Ursache. Oft spielen psychische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste, Traumata oder andere belastende Lebensumstände eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, dass „Dagebliebene“ verstehen, dass der Suizid einer geliebten Person nicht ihre Schuld ist und nicht immer logisch zu erklären ist.

 

  • Versuche, die Entscheidung deines geliebten Menschen nicht ausschließlich mit dem Verstand zu verstehen, sondern akzeptiere, dass manche Fragen vielleicht unbeantwortet bleiben. Meist fehlt uns die Antwort auf das „warum“, weil für uns die „Ursache“ nicht die gleiche Schwere/Gewichtung /Last hat/hatte wie für die*den Verstorbene*n.

 

Selbstvorwürfe hinterfragen

Viele „Dagebliebene“ quälen sich mit Fragen wie: „Hätte ich es verhindern können?“ oder „Warum habe ich die Anzeichen nicht bemerkt?“ Solche Gedanken sind normal, aber sie führen oft in eine Sackgasse.

 

  • Erinnere dich daran, dass du dein Bestes getan hast mit dem Wissen und den Möglichkeiten, die dir zu der Zeit zur Verfügung standen. Es ist uns leider nicht möglich die Zeit zurückzudrehen.

 

Die Perspektive der Verstorbenen verstehen

Menschen, die an Suizid denken, fühlen oft eine überwältigende Hoffnungslosigkeit und sehen keine anderen Auswege mehr. Ihre Wahrnehmung ist durch psychischen Schmerz verzerrt. Es ist weniger ein Wunsch zu sterben, sondern ein Verlangen, den Schmerz zu beenden.


  • Dies zu verstehen kann helfen, die Handlungen des geliebten Menschen nicht als egoistisch oder unverständlich zu bewerten.

 

Mit Schuld und Trauer umgehen

„Dagebliebene“ tragen oft eine schwere emotionale Last aus Trauer, Schuld und sogar Wut. Ein wichtiger Schritt zur Heilung ist, diese Gefühle zu akzeptieren, ohne sich selbst zu verurteilen.

 

  • Suche Unterstützung, sei es durch Gespräche mit Vertrauten, Selbsthilfegruppen oder professionelle Begleitung. Du musst dich für das, was passiert ist wie auch für deine Gefühle nicht schämen oder gar verstecken.

 

Selbstfürsorge zulassen

In der Trauer um einen Verlust neigen viele dazu, ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Doch sich selbst zu pflegen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein wichtiger Schritt, um wieder Halt zu finden.

 

  • Gönne dir Zeit und Raum, um deine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Bewegung, Kunst oder Rituale können heilsam sein.

 

Offen über Suizid sprechen

Suizid ist ein Thema, über das viele nicht sprechen möchten, weil es mit Tabus und Stigmatisierung behaftet ist. Doch das Schweigen kann die Heilung erschweren.

 

  • Sprich offen darüber, wenn du bereit bist. Das kann nicht nur dir helfen, sondern auch anderen, die Ähnliches durchmachen.

 

 

Wenn alles „normal“ wirkte – Und doch war es nicht so

 

Suizid Jenseitskontakte Medium in der Nähe Corinne Breitenstein

Einer der schmerzhaftesten Aspekte eines Suizids ist die Tatsache, dass nahestehende Personen oft keinerlei Anzeichen bemerken. Besonders Ehepartner oder enge Angehörige fühlen sich dann überrumpelt und fragen sich verzweifelt: „Wie konnte ich das nicht sehen?“, „Wurde ich nicht geliebt?“

 

Die unsichtbare Last


Viele Menschen, die an Suizid denken, verbergen ihre inneren Kämpfe bewusst. Sie möchten andere nicht belasten, fühlen sich vielleicht sogar schuldig für ihre Gefühle oder sind Meister im Verbergen ihres Schmerzes. In den Tagen oder Wochen vor einem Suizid wirken manche sogar besonders ruhig oder „normal“, manchmal sogar „fröhlich“. Das liegt daran, dass sie innerlich bereits eine Entscheidung getroffen haben und deshalb kurzfristig Erleichterung empfinden.

 

  • Es ist nicht deine Schuld, dass du nichts bemerkt hast. Manche Menschen schaffen es, ihren Schmerz so zu maskieren, dass selbst die engsten Vertrauten ihn nicht erkennen können.

 

Warum wir nicht alles sehen können.


Als Ehepartner oder nahestehende Person gehen wir oft davon aus, dass wir die inneren Kämpfe unseres Gegenübers immer bemerken müssten. Doch die Realität sieht anders aus. Menschen teilen oft nur das, was sie bereit sind zu zeigen, und selbst intensive Liebe und Nähe garantieren nicht, dass wir alles wissen oder verstehen können.

 

  • Verurteile dich nicht dafür, dass du „blind“ warst. Selbst Fachleute erkennen nicht immer die Absichten eines Menschen – wie viel schwerer ist es für jemanden, der emotional involviert ist?

 

Das Leben vor dem Suizid


Viele „Dagebliebene“ erinnern sich nach einem Suizid an Momente, die im Rückblick wie mögliche Hinweise erscheinen. Doch diese „Hinweise“ sind oft erst in der Nachbetrachtung erkennbar. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass du diese Signale damals nicht in dem Licht sehen konntest, in dem sie jetzt erscheinen.

 

  • Akzeptiere, dass die „Normalität“, die du wahrgenommen hast, auch für dich real war. Es bedeutet nicht, dass du versagt hast – es zeigt, wie schwer es für alle Beteiligten war, den wahren Schmerz zu erkennen.

 

Die Rolle von Kommunikation


Manchmal reden Menschen in schwierigen Phasen nicht über ihre Gefühle, weil sie glauben, dass sie „stark sein“ müssen oder Angst haben, zurückgewiesen zu werden. Doch das bedeutet nicht, dass sie dir nicht vertraut haben oder dass eure Beziehung schwach war. Es ist oft ein Ausdruck ihres inneren Kampfes, nicht deiner Unzulänglichkeit.

 

  • Halte dir vor Augen, dass die Liebe, die du gegeben hast, nicht geringer war, nur weil du das Unsichtbare nicht sehen konntest. Zweifle auch nicht an der Liebe, die dir entgegengebracht wurde.

 

Ein Suizid bringt oft die Erkenntnis, dass wir mehr auf die emotionale Gesundheit der Menschen um uns herum achten müssen – und auf uns selbst. Doch selbst mit aller Achtsamkeit kann es sein, dass wir nicht alles verstehen oder verhindern können. Das macht die Liebe und den Einsatz, den wir in Beziehungen geben, nicht weniger wertvoll.

Am Ende hilft es, zu akzeptieren, dass wir nicht allmächtig sind. Der Schmerz ist da, doch er darf nicht zu einer lebenslangen Schuld werden. Heilung beginnt mit dem Verständnis, dass niemand perfekt ist – und dass Liebe nicht immer alles sehen kann, was verborgen bleiben will.


Es ist in Ordnung, alles zu fühlen – Trauer, Verzweiflung, Liebe, Wut oder Unverständnis. All diese Gefühle haben ihren Platz, und du brauchst dich dafür weder zu schämen noch dich zu verstecken. Du musst diesen Weg nicht allein gehen.


Herzlichst Corinne

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